Vom stressigen Alltag abschalten, Erfahrungen austauschen und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen: Die Familienfreizeit des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) war wieder ein voller Erfolg. Bereits seit neun Jahren kehrt der Landesverband Niedersachsen im Haus Sonnenwinkel auf dem Essenerberg ein. Das Thema in diesem Jahr lautete: „Vorbeugen ist besser als Heilen – Aufmerksamkeit für sich selber und die Kinder entwickeln und genussvoll leben“.

Die alleinerziehenden Mütter und Väter kommen aus ganz Niedersachsen. Warum findet die Freizeit mit Bildungsangebot dann immer am gleichen Ort statt? „Das Haus ist wunderbar gelegen und ermöglicht tolle Angebote“, sagt Landesgeschäftsführerin Monika Placke. „Außerdem begleitet uns Maria Höckmann immer so liebevoll. Ohne ihre Unterstützung wäre die Freizeit in diesem Rahmen gar nicht möglich“, lobt Placke „die gute Seele“ des Sonnenwinkels. Höckmann war es auch, die das gesamte Programm und die Bildungsangebote für diese Freizeit zusammengestellt hatte. Ein Drittel der Aufenthaltsdauer nutzen die Familien nämlich zur Weiterbildung

In diesem Jahr handelte es sich sogar um eine internationale Gruppe: Tanja Bricelj aus Slowenien wollte Kontakte knüpfen, die Vereinsarbeit kennenlernen und so ein Angebot miterleben. Sie ist Gründerin und Vorsitzende des Vereins der Alleinerziehenden Sloweniens (DEDS). Es handelt sich dabei zurzeit um den einzigen aktiven Verein, der in Slowenien Programme für Alleinerziehende vorbereitet und der für eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Problematik des Lebens von Alleinerziehenden sorgt. „Ich nehme viele Anregungen für meine Arbeit in Slowenien mit. Mein besonderer Dank gilt den Kindern hier, die meine Tochter vom ersten Tag an so gut aufgenommen haben“, so Bricelj.

Nicht nur sie hat bemerkt, wie harmonisch die Gruppe miteinander ausgekommen ist. „Sie haben sich gegenseitig geholfen und stets für jeden ein offenes Ohr gehabt“, sagt Maria Höckmann, die im Haus Sonnenwinkel für die Gästebetreuung zuständig ist. Egal ob im Schwimmbad, bei Spaziergängen durch den Ortskern oder im Tierpark Olderdissen: „Mir sind keine Unstimmigkeiten aufgefallen.“ Monika Placke weiß das sehr zu schätzen: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Niedersachsen, kennen sich in der Regel nicht. Das macht so eine Freizeit auch zu einer Herausforderung.“

Sie übernahm die Begrüßung und die Auswertungsrunde, informierte über den VAMV und führte am letzten Tag noch Einzelberatungen durch. In der gemeinsamen Runde merkten die „Neuen“ an, dass sie sich von Beginn an wohlgefühlt hätten und dass die Kinder sehr gut betreut und versorgt worden seien – nicht nur mit leckerem Essen. Positiv sei es auch gewesen, dass es Programmpunkte für die ganze Gruppe gegeben habe, gleichzeitig aber auch genug Freizeit, um alleine etwas unternehmen zu können. Einzig Tanja Briceljs Tochter hatte dann doch einen Wunsch für das nächste Jahr: „Dass die anderen Kinder slowenisch verstehen.“