Der Verbund Sozialer Dienste (VSD) bietet eine Qualifizierung ehrenamtlicher Flüchtlingspaten an. Kontaktfreudige, aufgeschlossene Bürgerinnen und Bürger können den 20 unbegleiteten minderjährigen Ausländern (umA) aus der Clearingstelle in Ellerbeck (Schledehausen) bei der Integration und Bewältigung des Alltags helfen. Am 26. September findet im Haus Sonnenwinkel auf dem Essenerberg ein Informationsabend statt. Ab 18.30 Uhr werden Fragen geklärt und der Kursablauf vorgestellt. Der Kurs beginnt am 31. Oktober.

Die jungen Männer sind aus den Krisengebieten der Welt in das Osnabrücker Land gekommen – sie waren dabei großen Belastungen ausgesetzt und dabei völlig auf sich allein gestellt. Zwar werden sie nun von Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern unterstützt. Ehrenamtliche Paten können aber eine weitere wichtige Brücke zwischen den Kulturen bilden.

Die Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren sind sehr motiviert, Deutsch zu lernen und die Kultur zu entdecken. Allerdings tragen sie nach ihrer Odyssee auch viele Sorgen mit sich: Erinnerungen an Gewalterlebnisse, Angst um die Angehörigen in der Heimat, kulturelle Missverständnisse oder die Bleibeperspektive in Deutschland. „Ehrenamtliche Paten müssen für die Hintergründe der Jugendlichen, ihre psychosoziale Situation und kulturelle Unterschiede sensibilisiert werden. Wer eine Brücke zwischen den Kulturen bauen möchte, muss sich auch mit der eigenen Kultur und Geschichte auseinandersetzen“, sagt Denise Peters, die diese Qualifizierung leiten wird. Die Sprach- und Kulturfachkraft ist Mitarbeiterin der Clearingstelle. Außerdem habe die Schulung sozialer und kommunikativer Kompetenzen in diesem Kurs einen hohen Stellenwert.

Interessierte sollten anschließend einmal pro Woche Zeit mit den Jugendlichen Zeit verbringen. Was unternommen wird, hängt von den jeweiligen Interessen ab: Deutsch sprechen, die Umgebung erkunden, Sport oder Musik machen, soziale Kontakte vermitteln, Nachhilfe geben oder sich über die Kulturen austauschen sind nur einige Ideen.

Viele Inhalte der Qualifizierung sind auch auf erwachsene Geflüchtete übertragbar. Daher können auch Ehrenamtliche teilnehmen, die sich mehr für die Begleitung von einzelnen Erwachsenen oder Familien interessieren.

Die Qualifizierung ist kostenlos und schließt mit einem Zertifikat ab. Sie umfasst sechs Termine montags (18.30 bis 21 Uhr) sowie drei Termine samstags (10 bis 16 Uhr). Das Land Niedersachsen fördert das Projekt aus Mitteln zur Förderung der Teilhabe zugewanderter Menschen und der Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt.

Ansprechpartner sind Denise Peters (05472-4044444), Lars Herrmann (05472-948851) und Anna Peters (0176-80595435).