„Ehrenamt ist eine Aufgabe, die unersetzlich ist. Das Mitgefühl, das Sie Ihren Mitmenschen entgegenbringen, kann ein Staat nicht leisten. Hier sind so viele Engagierte, die sich Know-how aneignen möchten und es weitertragen. Ich freue mich, dass die Resonanz auch im zehnten Jahr so positiv ist.“ Landrat Dr. Michael Lübbersmann weiß um die Bedeutung der Ehrenamtlichen im Landkreis Osnabrück. Anlässlich des zehnten Ehrenamtstages war er in die Ludwig-Windthorst-Schule Ostercappeln gekommen, um den Organisatoren und Teilnehmern seinen Dank auszusprechen.

Der Ehrenamtstag geht auf eine Idee des Kinderhaus Wittlager Land e.V. zurück. Seit dem zweiten Jahr sind zudem die Altkreis-Gemeinden involviert. Sie wechseln sich auch mit der Ausrichtung ab. „Das Ehrenamt ist die DNA des Wittlager Landes. Es ist aller Ehren wert, dass Sie sich die Zeit für diesen Tag nehmen“, sagte Ostercappelns Bürgermeister Rainer Ellermann.

Am Vormittag standen vier Workshops zur Auswahl, auch zu komplexen Themen wie der Datenschutzgrundverordnung. „Gute Grundinfo mit pragmatischen Umsetzungsanspruch“, hat ein Teilnehmer auf dem Rückmeldebogen notiert. Die Themen waren so interessant, dass sich viele Ehrenamtliche noch mehr Zeit gewünscht hätten. „Das Seminar war sehr informativ und hilfreich. Es hätte zeitlich, auch aufgrund der vielen Fragen, ausgeweitet werden können“, hieß es auf einem Bogen zum Thema „Aufhalten oder laufen lassen“. Hans-Martin Oberschelp vom Verbund sozialer Dienste ging darin zum Beispiel der Frage nach „Was ist Aufsichtspflicht?“ Dass so viele Fragen der Teilnehmer geklärt wurden kam besonders gut an und spiegelt sich auch in der ausgezeichneten Bewertung des Workshops wider.

Das Thema „FSJ im Ausland“ sollte Jugendliche animieren, sich zu informieren und mit dem Ehrenamt in Berührung zu kommen. Doch die Mehrzahl der Zuhörer waren Erwachsene. Laut der Rückmeldebögen haben die jungen Leute etwas verpasst. „Es hätten mehr Teilnehmer diesen Workshop wählen sollen. Für Jugendliche wäre es sehr interessant gewesen“, lautete eine Notiz. In die gleiche Richtung ging diese Rückmeldung: „Es war sehr beeindruckend und interessant. Schade, dass so wenige Jugendliche da waren, für die es sehr hilfreich gewesen wäre, falls sie ähnliches vorhaben.“ Carolin Beer (Peru), Nora Kalmey (Ghana) und Andreas Rohdenburg, Jugenddiakon luth. Kirchengemeinde Lintorf, hatten von ihren Erfahrungen berichtet.

Gelohnt hat sich auch das vierte Seminar, „Ideen und Angebote der Jugendpflege“. Aus diesem Workshop heraus entstand der Wunsch, ein inklusives Sportangebot im Altkreis zu organisieren. „Wir haben jetzt einen Arbeitsauftrag und werden Gespräche mit den Sportvereinen führen“, sagte Bad Essens Jugendpflegerin Saskia Scholz.

Etwa zwei Drittel der mehr als 60 Gäste blieb nach den Workshops am Nachmittag (Kommunikation, Hygieneschulung) noch für den Vortrag „Stress lass nach – Wie Sie die Kraft der Gedanken nutzen können“ von Marzel Heitmeyer. Er zeigte Wege auf, wie man mit Stress besser umgeht, ihn abbaut und damit etwas für die eigene psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) tun kann.

Das Organisationsteam um Jutta Anton (Ostercappeln), Angelika Haasis, Ann Bruns (beide Bad Essen), Karin Helm, Olga Kreutel (beide Bohmte), Judith Rother (Bildungsbüro) und Lars Herrmann (Kinderhaus Wittlager Land) war mit dem Verlauf und der Resonanz äußerst zufrieden. Ihr Dank galt Hausmeister Holger Hüsemann für die tatkräftige Mithilfe sowie dem Musik:INI e.V.. Die Musikinitiative aus Bad Essen hatte Leif Lauxtermann als Sänger vermittelt und ihn mit Technik ausgestattet. „Anlässlich des zehnten Ehrenamtstages wollten wir einen würdigen Rahmen schaffen. Das ist dank des tollen Programms der Musik:INI gelungen“, freute sich Jutta Anton.