Freies Internet dank BOB
Den Stundenplan kurz vor Schulbeginn noch einmal checken, ein Bild via WhatsApp an die Freunde schicken oder schnell nachschauen, wann der nächste Zug eintrifft: Dank des kostenlosen „BOBwlan“ ist das rund um das Rathaus und den Bahnhofsplatz in Bohmte möglich. „Wir als Gemeinde sind froh und dankbar, dieses Projekt im Ortszentrum umsetzen zu können“, sagt Bürgermeister Klaus Goedejohann. Er sieht darin einen kleinen Startschuss, um das Thema freies WLAN insgesamt anzustoßen.
Aber was hat es mit „BOBwlan“ auf sich? Im Rahmen von BOB haben sich engagierte Jugendliche und junge Erwachsene aus den Gemeinden Bohmte, Ostercappeln und Bad Essen (BOB) zusammengeschlossen, um kreative Ideen für das Wittlager Land zu entwickeln. „BOBwlan“ ist laut Bohmtes Jugendpflegerin Jana Nega eines von bisher vier Projekten: „BOBatelier“, „BOBmixed.zone“, „BOBrubikcube“ und eben „BOBwlan“. „Die ländliche Region darf nicht abgehängt werden. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie die Region von morgen aussehen muss. Vernetzung und Mobilität gehören auf jeden Fall dazu“, so Carolin Bruns.
Eine Antenne auf dem Dach des Gebäudes neben dem Rathaus sorgt für schnelles, freies Internet. Schon in den ersten 24 Stunden hatten mehr als 60 Nutzer diesen Zugang ausgewählt – ohne dass überhaupt irgendjemand wissen konnte, was es damit auf sich hat. „Im Rahmen des Förderprogramms Dorfentwicklung muss es nicht immer nur um Grünflächen gehen. Da passt dieses Thema auch dazu“, meint Goedejohann. BOB-Mitglied Lars Hanschen stimmte dem zu: „Für Jugendliche, die nach der Schule hier bleiben möchten, ist freier WLAN-Zugang sehr wichtig.“ Der Standort sei perfekt, da der Bereich um den Bahnhofsplatz stark von Jugendlichen frequentiert werde.
Das Projekt findet inzwischen aber auch über das Wittlager Land hinaus Beachtung. Im Zuge des Forschungsprojekts „Jugend.Stadt.Labor.“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) sind bundesweit acht Modellvorhaben ausgewählt worden, unter anderem auch BOB. Bei einem Treffen hat Bad Essens Jugendpflegerin Saskia Scholz das WLAN-Projekt vorgestellt: „Die Großstädter waren begeistert von der Idee.“
In Bohmte sendet die Antenne seit Mitte März, auch dank der Unterstützung und Beratung der Michael Telecom AG. In Ostercappeln und Bad Essen finden sich schon länger „BOBwlan“-Netze. So wird im Kurort etwa der Weg zur Oberschule abgedeckt. „Die Schülerinnen und Schüler freuen sich sehr darüber“, weiß Bruns.
Die Idee geht übrigens auf den Hunteburger IT-Techniker Julian Theel zurück. Seit 2014 baut er feste und mobile Netze in seinem Wohnort auf. Er ist es auch, der die Auswertungen vornimmt.
Und was, wenn jemand über das kostenlose WLAN illegale Downloads tätigt? „Wir haben einen Haftungsausschluss vereinbart. 99,9 Prozent der Nutzer gehen aber verantwortungsbewusst damit um. Ein Risiko besteht immer, aber das scheint in unserer Region kein Problem zu sein“, sagt der Bürgermeister.
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