In der Grundschule Bad Essen ist ein 10. Geburtstag jetzt ganz groß in der Aula mit allen Schülerinnen und Schülern gefeiert worden: Im Mittelpunkt stand aber kein Mädchen oder Junge, sondern „Nessi“. Dabei handelt es sich um das „Netzwerk Schule – soziale Integration“.

Michaela Walter vom Kinderhaus Wittlager Land gibt Nessi seit zehn Jahren ein Gesicht in Bad Essen. Schulleiterin Gabriele Spang bedankte sich bei der Schulsozialarbeiterin und ihrer Kollegin Anika Brinkmann für die stets sehr professionelle und empathische Arbeit mit den Kindern: „Sie haben geholfen, Vertrauen in diese Schule und in alle Menschen, die hier arbeiten, aufzubauen. Dadurch können die Schüler hier gut lernen und dieses Vertrauen in ihr späteres Leben mitnehmen.“ Sie sei stolz darauf, dass dieses präventive Modellprojekt so gut angekommen ist, dass daraus die Schulbegleitung des Landkreises Osnabrück entstanden ist. Das Thema Inklusion stelle das System Schule aber vor neue Herausforderungen und Aufgaben. „Es wird daher sicherlich noch viel zu tun geben. Doch mit der Hilfe des Landkreises, der Gemeinde und des Kinderhauses Wittlager Land können wir positiv in die Zukunft blicken.“

Wo gefeiert wird, sollte Konfetti nicht fehlen. Bad Essens Ortsbürgermeister Jen Strebe hatte deshalb eine Konfettikanone mitgebracht. Nach einem lauten Knall rieselten die Schnipsel auf die begeisterten Kinder herab. „Dieses Konfetti zeigt wie bunt Nessi geworden ist. Das Kennenlern-Wochenende für künftige Erstklässler im Haus Sonnenwinkel macht Groß und Klein viel Spaß und ist längst ein Selbstläufer“, sagte er. Gemeindebürgermeister Timo Natemeyer nannte dieses Projekt „ein gutes Modell für andere Regionen“ und lobte: „Es trägt dazu bei, dass die Kinder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.“

Gabriele Spang, Jens Strebe und Tim Ellmer, Geschäftsführer des Nessi-Projektträgers Kinderhaus Wittlager Land, hatten im Jahr 2006 die Idee, Schulsozialarbeit an einer Regelschule einzuführen. „Es hieß damals immer, dass unsere Schule dafür nicht infrage kommt“, erinnerte sich die Schulleiterin. Im Herbst 2007 sei es dann aber doch „quasi über Nacht“ genehmigt worden. Ihr Dank galt der Gemeinde Bad Essen für die Anschubfinanzierung sowie dem damaligen Gemeindebürgermeister Günther Harmeyer für seinen Einsatz. Auch Tim Ellmer bedankte sich – lautstark mithilfe aller Kinder – bei allen Beteiligten: Gabriele Spang, Jens Strebe, bei drei Stiftungen für die finanzielle Förderung und natürlich bei Michaela Walter, die damals das Nessi-Konzept geschrieben und mit Leben gefüllt hatte. Er überreichte ihr als Dankeschön einen Geschenkkorb.

„Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde und des Landkreises hat sich Nessi im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt. Die Brückenjahrskinder werden zum Beispiel beim Übergang in die Grundschule begleitet, die Viertklässler beim Übergang in die Oberschule. Wir haben für die Jahrgänge 1 und 2 das Lubo-Projekt eingeführt, das fest im Stundenplan verankert ist. Es stärkt die sozialen Kompetenzen der Kinder“, ergänzte Gabriele Spang.

Damit die Gäste auch erfahren, wer der kleine, grüne Außerirdische Lubo ist, kamen alle Zweitklässler auf die Bühne und sangen das Lubo-Lied. Abschließend hatte noch die Tanz-AG von Jana Seel einen Auftritt. Den Kindern und Erwachsenen gefiel die Vorstellung so gut, dass die Mädchen noch eine Zugabe zu Mark Forsters Hit „Sowieso“ geben durften.

Konfetti, Geschenke, Musik und Tanz: Irgendwie war es dann doch ein ganz normaler 10. Geburtstag.