Eine kleine, überschaubare Gruppe lässt sich in diesen Wochen im Haus Sonnenwinkel zu Flüchtlingspaten ausbilden. „Ich freue mich aber über jeden Einzelnen, denn Ehrenamtliche sind eine wichtige Stütze in unserer Gesellschaft“, sagte Denise Peters zur Begrüßung. Sechs Frauen waren zu dem ersten Abend gekommen, an dem das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund stand.

Eine Teilnehmerin unternimmt bereits seit fünf Jahren regelmäßig etwas mit Kindern und Jugendlichen aus stationären Jugendhilfeeinrichtungen. Sie macht bei dieser Qualifizierung mit, „weil ich Anregungen bekommen möchte, um die anderen Kulturen besser verstehen zu können.“ Eine Lehrerin möchte „Vorbild im Ort für andere“ sein, um den Leuten zu zeigen, dass es nicht schadet, auf Menschen aus anderen Ländern zuzugehen. Aber auch „ein Herz für junge Leute“ und eine „Flüchtlingsfamilie in der Nachbarschaft“ sind Motivation für die Teilnehmerinnen, sich qualifizieren zu lassen.

Von dem Kurs versprechen sie sich zum Beispiel, den Umgang mit Diskriminierungen zu erlernen, Einblicke in die und Hintergrundwissen zu den Kulturen zu bekommen oder für die Flüchtlingshilfe sensibilisiert zu werden.

Insgesamt neun Termine – sechs montags, drei samstags – hat Denise Peters für diese „sensible Thematik“ angesetzt. Sie ist Sprach- und Kulturfachkraft und arbeitet in der Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Ausländer in Ellerbeck (Gemeinde Bissendorf). Peters wird bei allen Terminen dabei sein und von ihren Erfahrungen berichten: Sie hat ein halbes Jahr in Syrien gelebt, war für längere Zeit in Kairo (ein Jahr), im Sudan (sieben Monate) sowie kurz in Iran, Afghanistan, Kamerun und Amerika. Auch mit der Ausbildung von Ehrenamtlichen kennt sie sich aus, so hat sie Integrationslotsen in der Stadt und im Landkreis Osnabrück ausgebildet. „Ehrenamtliche sind wichtige Multiplikatoren“, betonte die Gastgeberin.

Das Land Niedersachsen fördert das Projekt aus Mitteln zur Förderung der Teilhabe zugewanderter Menschen und der Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt.