Verständnis füreinander schaffen
Der Austausch im Bohmter Jugendtreff verlief anders als geplant, aber nicht minder interessant: Die Jugend-Politik-Dialoge-Gruppe Bohmte und Bad Essen hatte wieder einige Kommunalpolitiker getroffen. Im Mittelpunkt des Treffens sollten eigentlich die öffentlichen Plätze in Bohmte stehen. Doch das Mitspracherecht, das Begeistern Jugendlicher für Politik und die Möglichkeiten, sich über Lokalpolitik zu informieren, kamen ebenfalls zur Sprache.
Aus der Gemeinde Bohmte hatten sich Martin Schütz, Jorias Weihrauch, Stefan Wienholt, Jan Fröhling und Lars Büttner Zeit für das Gespräch mit den Jugendlichen genommen. Sie sollten unter anderem erzählen, wie sie zur Politik gekommen sind. Die Jüngeren unter ihnen berichteten, dass sie schon seit ihrer Kindheit für Politik interessieren und sich früh in Parteien engagiert haben. Die Älteren wollten sich mehr in die Gemeinde einbringen und haben dafür das politische Amt gewählt. Die Gruppe war sich einig, dass auf alle gerade zu Beginn der Wahlperiode eine große Menge an Informationen einprasseln, die erstmal verarbeitet werden müssen.
Vor allem die Informationsbeschaffung bewertete die JPD-Gruppe als recht schwierig und sehr zeitaufwendig. Es wurde in Erwägung gezogen, die Offene Kinder- und Jugendarbeit mehr einzubinden und über diesen Weg zum Beispiel Einladungen zu Gremien und Arbeitsgruppen an die jungen Menschen heranzutragen.
Es kam auch das Thema auf, dass sich junge Menschen teilweise in der Politik nicht ernst genommen fühlen. Beispielsweise mit Blick auf die „Fridays for Future“-Bewegung, da diese lange mit Vorurteilen wie „die Schüler wollen nur die Schule schwänzen“ zu kämpfen hatte. Dabei könne so eine Jugendbewegung nicht deutlicher machen, „wie wichtig den jungen Menschen ein Mitspracherecht in der Politik und bei der Gestaltung ihrer Zukunft ist“.
Die Anwesenden gingen danach noch zu einem von Jugendlichen öfter besuchten Platz im öffentlichen Raum nahe des Jugendtreffs. Dabei wurde angesprochen, dass Jugendliche oft grundlos oder aus Prinzip von den wenigen Plätzen, die man auch bei schlechtem Wetter als Aufenthaltsort nutzten kann, weggeschickt werden. Bei grundlosen Platzverweisen rieten die Politiker, eine Beschwerde an die Gemeinde zu schicken, um diese Missstände aufzuklären und um ein Gespräch mit den entsprechenden Verantwortlichen zu suchen.
Nach Abschluss des Spaziergangs waren sich alle einig, wie wichtig dieser offene und ehrliche Austausch zwischen den Kommunalpolitikern und den Jugendlichen ist. Auch wenn eigentlich ein anderer Schwerpunkt für das Gespräch geplant war, gingen alle mit dem Gefühl nach Hause, mehr Verständnis füreinander geschaffen zu haben.
Die Reihe Jugend-Politik-Dialoge wird im kommenden Jahr fortgesetzt.
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