Aus den Boxen dröhnt Musik. Manche Kinder singen mit, andere wippen mit dem Kopf im Takt der Musik. Eigentlich eine ganz normale Szene aus dem Bohmter Jugendtreff an der Jahnstraße. Doch in diesem Fall handelt es sich um Mädchen und Jungen aus der Ukraine. Dienstags und donnerstags kommen sie für jeweils zwei bis drei Stunden in den Jugendtreff, um zu malen, kochen oder um zu spielen.

Heute kochen sie die ukrainische Spezialität Wareniki. Das sind Teigtaschen, die zum Beispiel mit Blaubeeren, Kirschen und Frischkäse befüllt werden. Die Wareniki enthalten ähnlich wie Glückskekse eingeschweißte Sprüche, wie z.B. „Ich bin stolz auf dich“ oder „Jeder liebt dich“. Die Kinder dürfen mitentscheiden, ob gemalt, gebastelt oder gekocht wird. Die Leitung dieser Gruppe in Bohmte hat Julia Synytsiia übernommen. Sie hat in der Ukraine Philologie studiert und Englisch und Tschechisch unterrichtet.

Ziel der kreativen Angebote ist es, den Kindern zu helfen das Geschehen in der Heimat zu verarbeiten. „Die meisten Kinder kommen aus dem Osten der Ukraine und haben viele Bombeneinschläge gehört oder die Zerstörung gesehen“, sagt Julia Synytsiia.

In der Regel sind acht bis zehn Kinder bei diesen Treffen. Auch die Eltern werden in die Angebote für die Kinder miteinbezogen. Der Austausch mit den Eltern erfolgt über private Kontakte und Messenger-Gruppen. In Bohmte und Bad Essen ist dieses Angebot bereits etabliert, bald soll es auch in Ostercappeln ermöglicht werden.

Das Projekt wird gefördert durch die „Aktion Mensch“.