Liebe Speichergegner und Speicherbefürworter,

in der letzten Woche ist mir aufgefallen, dass unser Projekt in der Kinder- und Jugendarbeit „Krimi-Dinner im Speicher“ zunehmend in die Diskussion über den Erhalt des Speichers hineingezogen wird. Deshalb mein nachfolgender Appell:

Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die Jugendarbeit in Bad Essen über alle Parteien unterstützt und getragen wird. Über die Jahre hat sich ein gutes Miteinander zwischen Politik, Verwaltung und dem Träger mit seinen MitarbeiterInnen entwickelt. Dieses insbesondere deshalb, weil die Dialoge sachlich und konstruktiv sind und alle Beteiligten die Entscheidungen zur Jugendarbeit auf Basis von sachlichen Argumenten ohne „politische Interessen“ getroffen haben und bestimmt auch weiterhin treffen werden.

Ich selbst bin ein Befürworter des Abrisses des Speichers. Als Saskia Kreyenhagen angerufen hat und mir von ihrer Idee erzählt hat, wäre es ein Leichtes gewesen, dieses zu untersagen. Fachlich wäre das jedoch eine Katastrophe gewesen. Ihr alle wisst, dass Jugendliche es lieben, ungenutzte Räume in Beschlag zu nehmen, vorübergehend zu nutzen und dann „weiter zu ziehen“. Etwas Ähnliches haben wir damals mit dem ehemaligen Schuhhaus von „van Nüss“ in der Nikolaistraße gemacht, wo wir bis zum Abriss Konzerte veranstaltet haben…

Deshalb nun mein Appell an alle Beteiligten: Die Jugendpflege bezieht durch ihre Arbeit keine Position für oder gegen den Abriss des Speichers. Wir versuchen einfach die Kinder- und Jugendlichen zu erreichen und uns hier in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen zu bewegen.

Ich lasse jedem seine Meinung. Egal ob ihr für oder gegen den Speicher seid, bitte benutzt die Arbeit der Jugendpflege nicht für eure Positionen. Mir ist es wichtig, die übergreifende Unterstützung aller in Bad Essen nicht zu gefährden.

Tim Ellmer