Sie bringen ihre eigenen Geschichten zu Papier, zeichnen frei erfundene Charaktere und verkleiden sich zu besonderen Anlässen wie japanische Comicfiguren: Nina, Fiona, Henrik & Co. vereint ihr Interesse an Mangas und Animes. Sie sind „Cosplayer“, das Wort ist eine Mischung aus costume (Kostüm) und play (spielen). Am 22. Januar wollen sie ihr Hobby einem großen Publikum vorstellen, mit diesem Aktionstag zählen sie zu den 20 Preisträgern des 1. Jugendkulturpreises Niedersachsen.

Jugendpflegerin Saskia Scholz wusste um Stefanies Manga-Begeisterung. Schnell waren weitere Anime-Fans aus dem Altkreis Wittlage gefunden, die ersten Treffen im TriO (Treff im Ort) wurden organisiert. Manga, Anime…was ist denn überhaupt der Unterschied? „Ein Manga ist wie ein Comic-Heft. Anime ist die Serie oder ein Film dazu“, erklärt Nina. Das Genre sei auf keine Altersgruppe und kein spezielles Thema begrenzt, sondern sehr vielfältig.

Die 17-Jährige hat sogar einen eigenen Manga geschrieben. Erst habe sie die Story entwickelt, danach die Charaktere gezeichnet. Mehr als 100 Seiten umfasst ihr Manga. Auch Fiona Langanke versteht es exzellent, die Figuren mit den charakteristisch großen Augen zu zeichnen. Ihre Bilder im TriO sind der Beweis. Das Zeichnen von Manga-Charakteren mit speziellen Stiften („Copics“) ist unter anderem ein Programmpunkt des Aktionstags.

Zudem werde es im TriO ein Gaming-Turnier geben, ein Anime-Quiz, einen Infostand, und die Gruppe wird verschiedene Mangas und Zeichenstile präsentieren. Unterstützt und versorgt werden die Jugendlichen dabei auch von Comic Planet Osnabrück.

Die Cosplayer als Ansprechpartner werden unter all den Besuchern definitiv auffallen – egal ob Bastian im schwarzen Gewand und mit Samurai-Schwert oder Katja in einem Kleid, mit pinker Perücke und Teufelshörnern. Teilweise schneidern sie sich ihre Outfits selber oder lassen sie zumindest von Bekannten anfertigen. Der Dress sei etwas Besonderes. „Wir tragen diese Kleidung nur bei Conventions, nicht etwa zu unseren Treffen donnerstags“, sagt Henrik. Auf dem Weg zu so einer Großveranstaltung werde man im Zug schon auch mal angesprochen: „Aber die Leute sind eher interessiert als skeptisch.“

Diese Conventions finden überwiegend im Ruhrgebiet statt. „Wir wollen zeigen, dass auch hier viele Manga-Fans leben. Wir können uns schon vorstellen, diesen Tag jedes Jahr zu wiederholen“, so Henrik.

Zurzeit stehe die Planung des Aktionstages im Mittelpunkt, nach dem 22. Januar ist es dann vor allem der Austausch über Mangas und Animes. Wer sich der Gruppe anschließen möchte, könne sich donnerstags zwischen 18 und 20 Uhr bei Stefanie im TriO informieren oder auf der Facebookseite „AniMa“.