Mit Pinsel und Lupe durch den Wald
Schulklassen können im Wiehengebirge viel über die Natur lernen. So ein Vormittag im Wald trägt aber auch zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls innerhalb der Klasse bei und schult den achtsamen Umgang mit der Umwelt und den Mitmenschen. Das beweist das Projekt „Vom Ich zum Du: Wir sind stark mit Kubikus“. Alle zweiten Klassen der Grundschule Bad Essen haben mit Nicole Hess (Kubikus e.V.) den Essenerberg erkundet.
Jede Klasse hat dabei ganz unterschiedliche Entdeckungen und Erfahrungen gemacht, allen voran mit der Becherlupe. In Dreiergruppen aufgeteilt war es die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler, in der Erde, unter dem Laub oder auf umgestürzten Bäumen nach Insekten, Spinnen und anderen Kleintieren zu suchen. Mit einem Pinsel sollten die Lebewesen vorsichtig in die Becherlupe geschoben werden.
Für die Organisation der Projekttage waren die Schulsozialarbeiterinnen Michaela Walter (Kinderhaus Wittlager Land gGmbH) und Lisa-Marie Hallermann (Regionales Landesamt für Schule und Bildung) zuständig. Sie hatten auch einen Förderantrag vorbereitet. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat das Projekt mit 600 Euro unterstützt.
Teamgeist stand vor allem beim „Eichhörnchen-Spiel“ im Mittelpunkt. Die ganze Klasse hatte sich im selbstgebauten Kobel – so wird das Nest eines Eichhörnchens genannt – getroffen, die Lehrkraft und die begleitende Schulsozialarbeiterin wurden zu Fressfeinden. Passend dazu hatte Nicole Hess die Maske einer Eule und eines Marders mitgebracht. „Jedes Eichhörnchen hat fünf Nüsse bekommen, die als Wintervorrat versteckt wurden. Auf Hess‘ Kommando sind sie dann ausgeschwärmt, um ihre Nüsse wieder einzusammeln. Eule und Marder sollten sie dabei fangen“, erklärt Michaela Walter. Ihr habe gefallen, dass die Kinder die Eule und den Marder abgelenkt haben, wenn ein Eichhörnchen mal „in der Falle saß“. Passend dazu stellte eine Lehrkraft erfreut fest: „Es geht eben nicht nur um den Wald, Kenntnisse über Pflanzen und Waldbewohner, sondern auch – oder gerade – um das soziale Miteinander und die Stärkung der Beziehungen untereinander.“
Aber natürlich wurde auch Wissen vermittelt. Nicole Hess hatte verschiedene Gegenstände mitgebracht und wollte wissen, was zum Beispiel ein Sieb, ein Schwamm oder ein Frühstücksbrettchen mit dem Wald zu tun hat. Verschiedene Team- und Kooperationsaufgaben waren ebenfalls Teil des Programms. Dazu zählten zum Beispiel das Sammeln von Ästen für ein Waldsofa oder der Versuch, sich als großer, enger Kreis gemeinsam hinzusetzen. Jede Schülerin beziehungsweise jeder Schüler sollte dabei auf den Oberschenkeln des Kindes hinter ihr/ihm Platz nehmen.
Michaela Walter und Lisa-Marie Hallermann machen einmal wöchentlich eine Stunde „Soziales Lernen“ mit den Klassen. Die Teamspiele können sie an passenden Stellen wieder aufgreifen. „Und die Lehrkräfte freuen sich, dass sie im Sachkundeunterricht auf diesen tollen Waldtag zurückgreifen können. Hier wurde Wissen erlebbar gemacht.“
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